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Man vergleiche die Melodie mit "ich ging allein auf einer grünen Flur" auf Seite
189.
die Gärtnerin
Müde kehrt ein Wanderer zurück,
Nach der Heimat, seiner Liebe Glück.
|: Doch zuvor tritt er ins Gärtnerhaus,
Und kauft für sie noch einen Blumenstrauß :|
Und die Gärtnerin, so hold und schön,
Tritt zu ihren Blumenbeeten hin,
|: Und bei jedem Blümlein, das sie bricht,
Rollen Tränen ihr vom Angesicht. :|
"Warum weinst du, holde Gärtnersfrau?
Weinst du um das Veilchen dunkelblau,
|: Oder um die Rose, die dein Finger bricht?"
"Nein um die Rose wein ich nicht. :|
Ich weine nur um dich, geliebter Freund;
Du zogst in die Welt so weit hinein,
|: Treu und Eid ich dir geschworen hab,
Den ich, Gärtnerin, gebrochen hab." :|
"Warum hast du mir denn nicht getraut?
Deine Liebe auf den Sand gebaut,
|: Sieh den Ring, der mich tagtäglich mahnt
An die Treue, die du gebrochen hast! :|
Nun so trifft mich Wandrer das Geschick
In der Heimat meiner lieben Blick;
|: Drum so gib mir holde Gärtnersfrau
Einen Blumenstrauß von Tränen betaut.:|
Und mit diesem Sträußchen in der Hand
Will ich wandern durch das ganze Land,
|: Bis der Tod mein müdes Auge bricht:
Lebe wohl, leb wohl, vergiß mein nicht!" :|